Politischer Dämmerschoppen

Beim politischen Dämmerschoppen im Bürgersaal im Thingers standen OB-Kandidat*innen und Listenvertreter*innen am 17.02.2020 Rede und Antwort zu den Fragen der Bürger*innen im Thingers. Im Schwerpunkt ging es vor allem um Themen wie Finanzierbarkeit und Ausweitung der Taktung des ÖPNV, Schule und Bildung, Infrastruktur, bezahlbares Wohnen, den teils veralteten Zustand der Spiel- und Sportplätze, Angebote für Jugendliche und Senioren, interkulturelles Zusammenleben sowie Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Herr Oberbürgermeister Thomas Kiechle (CSU) betonte die Anstrengungen der Stadt Kempten im Bezug auf Neubau und Sanierung von Kindergärten und Schulen. Der ÖPNV soll mit 2 weiteren Verbindungen am Abend ausgeweitet werden. Nachhaltigkeit sei für die Stadt Kempten ebenfalls wichtig und daher werden Ziele verfolgt wie „klimaneutrales Kempten bis 2040“ und Wasserstoffregion Allgäu. Darüber hinaus lobte er die beispielhaften Aktivitäten im Stadtteil des ikarus.thingers e.V..
Frau Katharina Schrader (SPD) fordert für „kurze Beine – kurze Wege“ bessere Erreichbarkeit für Kinder und Schüler zu Kindergärten und Schulen.  Wohnraum und Grundstückspreise seien zu teuer und es wurde versäumt rechtzeitig einen Mietspiegel einzuführen. Bis zu einem Alter von 18 Jahren soll ein ÖPNV-Ticket kostenlos sein, aber es dürfen auch die Generationen nicht gegeneinander ausgespielt werden, da es ja auch Bedarfe bei Senioren gäbe. Lösungen können nur step by step erfolgen. Um integrativ-kulturelles Leben zu fördern ist Barrierefreiheit unabdingbar.
Die Grünen wurden durch Herrn Lajos Fischer vertreten, der sich für den Erhalt des Nahversorgungszentrum und Verschönerung des Thingersplatzes einsetzt um Fläche und Attraktivität für Begegnung zu schaffen. Für Jung und Alt sollen mehr Angebote geschaffen werden. Hierzu ist Vernetzung notwendig und es braucht interkulturelle Mitgestaltungsmöglichkeiten. Die Verarmung im Alter müsse angegangen werden, wozu auch ein 100.- € ÖPNV-Ticket beitragen könne. Thingers könne durch die Entwicklung von interkulturellen Gärten ein Musterbeispiel für Biodiversität im Stadtteil werden. Fuß- und Fahrradwege Richtung Stadt sollen ausgebaut und sicherer werden.
Frau Gabriela Büssemaker (FDP) fordert mehr Kinderbetreuung nebst Kindergärten und Schulen. Der Stadtteil sollte mehr Sicherheit durch sichere, ausgeleuchtete Räume bekommen. Bürger sollen über ein Bürgertelefon zu schnelleren Lösungen bei Problemstellungen gelangen und finanzielle Anreize könnten private ökologische Maßnahmen in der Mobilität und im Wohnungsbau bieten. Die Jugend braucht ein Jugendparlament, die Spielplätze sollten regelmäßig kontrolliert werden und die Zweckentfremdung durch Jugendliche, die keine Plätze für sich finden, könnte eingedämmt werden durch einen Skaterplatz und adäquate Angebote. Tatkräftigkeit ist im Umweltschutz gefragt.
Herr Hans-Peter Hartmann (Freie Wähler) regt mehr Vernetzung zu den Sportstätten in Heiligkreuz an um den Bedarf für die Sportgruppen in Thingers zu decken. Die Notwendigkeiten bezüglich Barrierefreiheit sollten vor Ort überprüft werden um Maßnahmen zu treffen. Bezahlbarer Wohnraum ist ihm wichtig aber aufgrund unklarer Grundstückspreise schwer kalkulierbar. In Bezug auf  Nachhaltigkeit schlägt er mehr Streuobstwiesen, den Umbau der städtischen Beleuchtung auf LED und die Aufstellung von Ladesäulen für Elektroautos an Wandergebieten vor.
Herr Franz Josef Natterer-Babych (ÖDP/UB) ist der Auffassung, dass Schulen und Vereine die beste Möglichkeit bieten können die interkulturelle Sprachentwicklung, Inklusion und kommunalpolitische Bildung zu fördern. Feuersichere Grillplätze an Sportstätten könnten attraktive Begegnungsplätze für Jugendliche werden.  Bei Neubau und Sanierung soll der Fokus auch auf architektonischer Farbgestaltung liegen um das Wohnumfeld attraktiv zu gestalten. Rad- und Fahrradwege sollen sicherer werden.
Herr Julius Bernhard (Future For Kempten) betonte die Wichtigkeit, dass (kommunal-) politische Bildung stattfindet und junge Menschen lernen müssen gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Junge Menschen brauchen mehr Grünflächen für Begegnungsplätze und Fahrradwege würden durch Tempo 30-Zonen, bei denen die Geschwindigkeit auch eingehalten wird, weniger benötigt. Die Klimaziele sollten schon 2035 erreicht werden und hierfür sollte die Stadt Kempten um die Dringlichkeit aufzuzeigen symbolisch den Klimanotstand ausrufen. Das Klimaschutzmanagement erfordert eine höhere personelle Ausstattung. Auch er befürwortet ein Jugendparlament.

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