Vom Quartiersmanagement zum Stadtteilbüro

Die Geschichte des Stadtteilbüros ist auch die Geschichte des Projekts „Soziale Stadt Thingers-Nord“:  Beide können mit Stolz auf eine erfolgreiche Entwicklung zurückblicken.

Der Stadtteil Thingers-Nord wurde im Jahr 2000 in das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ für Stadt- und Ortsteile mit besonderem Entwicklungsbedarf aufgenommen. Damit hatte sich eines der zentralen Anliegen des „Arbeitskreises Stadtteilentwicklung Thingers“ erfüllt und es wurde ein Experiment begonnen, das heute als Erfolgsgeschichte zur sozialen und baulichen Sanierung eines maroden Stadtteiles bezeichnet werden kann.

Eines der Kernziele dieses Programms war es, die Lebenssituation der betroffenen Menschen in benachteiligten Stadtquartieren durch eine aktive und integrativ wirkende Stadtentwicklungspolitik nachhaltig zu verbessern. Eine ambitionierte Zielsetzung, die von der Realität noch übertroffen wurde.

Das Stadtteilbüro Thingers war im Rahmen des Projekts „Soziale Stadt“ unter der Bezeichnung „Quartiersmanagement“ von Anfang die zentrale Schnittstelle des Projekts. Hier wurden behördliche und ehrenamtliche Aktivitäten sowie die Aktivitäten der vor Ort vorhandenen Institutionen zusammengeführt.

Träger des Büros war zunächst die Diakonie, mit Wirkung ab 01.01.2008 wurde das Büro jedoch bereits in die Hände des vor Ort neu gegründeten Vereins ikarus.thingers e.V. gegeben.

Der Sozialpädagoge Thomas Reuss war der erste Stadtteilmanager, mit dem die gesamte Arbeit Stück um Stück Konturen gewann, ihm folgten Norbert Bauschmidt, Kiymet Akan (ab 2008) und ab Dezember 2013 Ruth Haupt und ab dem 01.02.2018 Susan Rothmayr. Seit dem 1.08.2019 hat Andreas Höpting das Stadtteilmanagement übernommen. Ihnen ist es maßgeblich zu verdanken, dass der Stadtteil Thingers einen so erheblichen Aufschwung erleben durfte. Jede/r von Ihnen hat die Integration in Thingers in einer überzeugenden, individuellen Art geprägt.

Das Stadtteilbüro startete in den Räumen des jetzigen Bistros am Thingersplatz. Erst mit dem Umzug in die ehemaligen Gaststättenräume im Untergeschoss des Thingerstreffs waren aber die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Stadtteilarbeit geschaffen. Den Umbau und die Renovierung zum Bürgerbüro und Bürgertreff Thingers hatte der „Lenkungsausschuss“ des Projekts Soziale Stadt auf den Weg gebracht. Dr. Ulrich Netzer, der damalige Oberbürgermeister unserer Stadt, war einer der wesentlichen Fürsprecher dieses Vorhabens. Auch der Eigentümer des Gebäudes, Rudolf Groll, hatte den Planungen zugestimmt. Architekt Hermann Hagspiel erarbeite die Pläne und überwachte die Durchführung. Schon damals trug „ikarus.thingers e.V.“ mit vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden, Ideen und finanziellen Beiträgen zum Gelingen bei.

Im Jahre 2010 wurde das Projekt „Soziale Stadt“ plangemäß beendet.

Seither wird das Büro vom Verein ikarus.thingers e.V. selbständig (mit dankenswerter finanzieller Unterstützung durch die Stadt Kempten) als „Stadtteilbüro Thingers“ fortgeführt. Es sichert in Abstimmung mit der ehrenamtlich wirkenden Vereinsführung die Nachhaltigkeit der Erfolge des Projekt „Soziale Stadt“ und sorgt im Stadtteil für eine koordinierte Netzwerkarbeit im Interesse aller Bewohner von Thingers.

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